Naturschutz
Juwel der bayerischen Auenlandschaften
Die Isar mit ihrem Mündungsgebiet von Plattling bis zum Zusammenfluss mit der Donau ist ein Juwel der bayerischen Auenlandschaften. Von 2800 Hektar Auenlandschaft sind 808 Hektar seit 1990 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Besonders wertvoll sind die großen zusammenhängenden Auwälder und die bis zu ein Kilometer breiten Deichvorländer, die regelmäßig überflutet werden. In dieser naturnahen Auenlandschaft siedeln in besonders großer Zahl Vogelarten, die auf Feuchtgebiete angewiesen sind. Eine weitere Besonderheit sind ausgesprochen artenreiche, wechselfeuchte bis trockene Magerrasenflächen. Sie beherbergen seltene Pflanzenarten aus verschiedenen Wuchsgebieten, wie aus den Alpen und dem südöstlichen Mitteleuropa.
Schmales Baufeld zum Schutz der Natur
Damit war bereits zu Beginn der Planung für die Ortsumgehung klar, dass höchste Rücksichtnahme gilt – mit Beachtung aller Einschränkungen und Auflagen. Schon die Streckenführung war so zu planen, dass das Schutzgebiet in dem Bereich durchschnitten wird, in dem sich die Auswirkungen am besten minimieren lassen. Dies erfolgte in einvernehmlicher Abstimmung mit den Naturschutzbehörden.
Auch die Rahmenbedingungen für den Brückenschlag über die Isar waren eindeutig: Alle nicht notwendigen Eingriffe in den natürlichen Bestand und das Umfeld waren zu vermeiden – sowohl während des Baus als auch später während des Betriebs. Konkret bedeutete dies, dass das gesamte Baufeld und der seitliche Arbeitsraum für die Brücke auf gesamter Länge auf wenige Meter begrenzt und der Bauablauf und Baubetrieb nur innerhalb dieses schmalen Korridors genehmigt waren. Die Brückenkonstruktion über die Isar musste so filigran wie möglich sein, damit der Lebensraum Isarauen in seiner natürlichen Charakteristik nicht wesentlich verändert wird und das Bauwerk die Baumspitzen des Auwaldes nicht überragt.
Nicht nur während des Baus, sondern auch im Anschluss, während der Nutzung, muss der Schutz der Isarauen gewährleistet sein – nicht nur im Sinne der Natur, sondern auch im Sinne der Menschen, die dort Naherholung suchen.
Keine freie Sicht – der Natur zuliebe
Auf der Isarbrücke wurden sogenannte Irritationsschutzwände errichtet. Diese sind Bestandteil des Planfeststellungsbeschlusses. Die beidseitigen, 2,50 Meter hohen Seitenwände mindern die Kollisionsgefahr für Vögel und Fledermäuse: Die Tiere werden durch die Wände dazu gezwungen, die Straße in ausreichender Höhe zu überfliegen, somit kollidieren sie nicht mit dem fließenden Verkehr.
Im unteren Bereich sind die Schutzwände blickdicht: So wird die Lichteinwirkung durch Scheinwerfer in der Isaraue wesentlich reduziert, ebenso die Abstrahlung des Verkehrslärms. Das reduziert die Fläche, auf der möglicherweise Beeinträchtigungen für Vogelarten zu erwarten sind, auf ein Minimum.