Zweimal hats kurz geknallt, dann war der Fels weg: Der wichtigste Schritt zur Felsberäumung an der B 388 auf Höhe Klosterberg ist abgeschlossen. Am Dienstag wurde der Felsvorsprung abgebrochen, der nach dem Felssturz im Frühjahr noch im Hang verblieben war. Dafür wurde in den vergangenen zwei Wochen an insgesamt vier Tagen in der Felswand gearbeitet, die Bundesstraße selbst musste nur für jeweils wenige Minuten gesperrt werden. Im Anschluss werden die im Steinschlagschutzzaun hängenden Felsbrocken abgeräumt und das Bauwerk ertüchtigt.
Der Abtragung des Felsvorsprungs gingen aufwendige Arbeiten voraus: Nachdem ein Schutzwall aus Schotter auf dem bergseitigen Radweg geschüttet worden war, mussten insgesamt rund 55 Bohrlöcher in den Fels gesetzt werden. Die Verantwortlichen der Zentralstelle Ingenieurbauwerke und Georisiken an der Landesbaudirektion Bayern und des Sachgebiets Georisiken am Staatlichen Bauamt Passau sowie die Mitarbeiter der Firma Felbermayr gingen dabei nach einem detaillierten Bohrplan vor. In den 70 Zentimeter tiefen Löchern wurden felsbrechende Kartuschen eingebracht – ein in Deutschland ganz neues Verfahren bei der Beseitigung von Georisiken.
Die Vorarbeiten blieben von den Verkehrsteilnehmern weitgehend unbemerkt. Dann rückte die Polizei Passau mit einer Streife an und sperrte zusammen mit den Mitarbeitern der Straßenmeisterei Passau die B 388 sowie den angrenzenden Donauradweg ab. Einen und dann zwei Sirenentöne später ertönte ein Knall, große Steinbrocken blieben im Schutzzaun und dem eigens errichteten Wall hängen und die aufsteigende Staubwolke gab den Blick auf den Felshang frei.
Mit dem Ergebnis waren Diplom-Geologe Andreas Koch und seine Kollegen Philipp Jansen und Franziska Weinzierl von der Landesbaudirektion Bayern sowie Daniel Mainka, der zuständige Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt Passau, und seine Kollegen Martin Geiselberger und Johannes Mayer vom Sachgebiet Georisiken durchaus zufrieden. Die gelockerten Felsen wurden anschließend bei laufendem Verkehr mit wenigen kurzzeitigen Sperrungen abgeräumt. Dabei kamen nur noch Brecheisen und eine mechanische Winde zum Einsatz, den Rest hatten die steinbrechenden Kartuschen erledigt.
Im nächsten Schritt werden die im Steinschlagschutzzaun hängenden Felsbrocken abgeräumt und das Bauwerk ertüchtigt.