Sicherheit vor Schnelligkeit

Vier Neue für ein starkes Team

Fabio Urban, Niklas Muhr, Valentin Mois und Adrian Lüftl sind seit 2. September die Neuen im Team Orange. Sie lieben das Handwerk, bevorzugen die Natur statt Büroräume und freuen sich über ihre vielfältige Arbeit: mit der Ausbildung zum Straßenwärter in den Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamts Passau haben sich die Auszubildenden im Team Orange einen Berufswunsch erfüllt.

Der 15-Jährige Fabio Urban kommt aus Wörth an der Donau und hat nun seine Ausbildung zum Straßenwärter in der Straßenmeisterei Straubing begonnen. Für ihn war wichtig, dass er einen abwechslungsreichen Beruf erlernen kann, in dem er handwerklich und in der Natur tätig sein kann. Er ist auch in seiner Freizeit ein Bastler: Im Modellbauverein in Wörth an der Donau fertigt er auch komplizierte Modelle, kennt sich mit Zeichenprogrammen am Computer aus. Er freut sich vor allem aufs Schneeräumen – „das mach ich zu Hause auch immer mit unserem kleinen Bulldog“. Mit dem Schneepflugfahren muss sich der Auszubildende aber erst einmal gedulden, immerhin ist Fabio erst 15. In der ersten Woche begleitete er den Streckenwart der Straßenmeisterei Straubing auf seinen täglichen Kontrollfahrten. „Nach einem Verkehrsunfall mussten wir ein totes Reh von der Straße entfernen“, erzählt er. Er durfte mithelfen, beschädigte Reflektoren an den Leitpfosten am Straßenrand auszutauschen. „Auf einer Straße war an der Fahrbahnkante Asphalt weggebrochen. Da habe ich Kaltasphalt aufgebracht und festgestampft“, berichtet der 15-Jährige. Auch kleine Tätigkeiten wie das Wegkehren von Steinen von der Fahrbahn oder das Austauschen von Verkehrsschildern gehören dazu – Kleinigkeiten, die aber wichtig sind, um für sichere Befahrbarkeit der Straßen zu sorgen.


Auch für Niklas Muhr aus St. Englmar ist sein Ausbildungsplatz an der Straßenmeisterei Viechtach ein Glücksfall. Auch er war in den ersten Tagen mit dem Streckenwart der Straßenmeisterei Viechtach unterwegs und hat so gleich einen Überblick über die verschiedenen Aufgaben eines Straßenwärters bekommen. „Da macht man jeden Tag etwas anderes“, sagt Niklas. So hat er bereits mitgeholfen, das Bankett entlang der Straßen aufzufüllen und einen Rastplatz wieder herzurichten. Dort mussten unter anderem die Bänke gestrichen werden. Dann ging‘s mit einem Trupp auf einen aufgelassenen Parkplatz an der Staatsstraße 2139: Der soll als Lagerplatz hergerichtet werden. Dafür wird die Entwässerung erneuert und der Platz geebnet.


An der Straßenmeisterei Deggendorf hat Valentin Mois seine Ausbildung zum Straßenwärter begonnen. Für den 15-Jährigen ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. „Meine Mutter hat im Bauhof in Leiblfing gearbeitet, ich war als Kind oft mit dabei – und die Arbeit habe ich immer schon spannend gefunden.“ Er hat im Bauhof in Leiblfing auch schon ein Praktikum gemacht und für ihn war klar, dass seine Berufsausbildung in diese Richtung gehen muss. Er bewarb sich in der Straßenmeisterei Deggendorf und hat dort eine Zusage bekommen – darüber ist der 15-jährige heilfroh. Mit dem Zug fährt er jeden Morgen von Osterhofen nach Deggendorf, wo ihn ein Kollege am Bahnhof abholt. Die Arbeit macht ihm Spaß: „Für mich ist wichtig, dass ich draußen bin und dass ich selbst etwas tun darf.“


Handwerkliche Tätigkeit war auch für Adrian Lüftl wichtig. Der 22-Jährige ist der älteste unter den vier neuen Azubis. Er hat schon eine Lehre zum Groß- und Außenhandelskaufmann hinter sich – „aber das war nicht das Richtige“, sagt er. Lieber ist er draußen unterwegs, hilft dabei, Risse in den Straßen zu vergießen, Bäume zu schneiden und das Bankett herzurichten, als im Büro zu sitzen. Aufgewachsen auf einem Bauernhof weiß er genau, worauf es bei den Arbeiten ankommt. Er freut sich schon darauf, wenn er seinen Motorsägenkurs macht. Der ist Teil der Ausbildung, denn die Straßenwärter müssen regelmäßig Bäume zu- und zurückschneiden, um das Lichtraumprofil an den Staats- und Bundesstraßen freizuhalten. „Das Team ist nett, die Arbeit gefällt mir“ – was will man also mehr.

Handwerkliches Geschick und Theorie

Schichtdienst haben die Azubis in der Straßenmeisterei erst einmal nicht, sagt der Straubinger Straßenmeister Michael Maul. Zu lernen gibt es aber auch so genug. „Ein Straßenwärter muss auch viel Theorie können“, sagt Maul. Vor allem die Regelwerke zur Verkehrssicherung muss ein Straßenwärter beherrschen, damit er dann auch bei den beauftragten Firmen kontrollieren kann, ob sie alle Vorschriften einhalten. „Das ist nicht nur Handwerk, man muss auch im Kopf fit sein“, sagt Michael Maul.